Vorwort
Werte Genossenschafter und Stromkunden, geschätzte Partner und Freunde. Vor 100 Jahren nahmen die Gründungsmitglieder das Heft in die Hand, um die Haushalte in Marbach Hinterbrücke und Schangnau mit Strom zu versorgen. Das Stromnetz musste vollständig neu aufgebaut werden. Das recht weitläufige Streusiedlungsgebiet in unserer Region stellte die Genossenschaft vor grosse Herausforderungen. Diese Herausforderungen wurden grossartig gemeistert. Schon nach wenigen Jahren konnte ein Grossteil des Gebietes mit Strom versorgt werden. Dass es die Elektrizitätsgenossenschaft heute noch gibt ist dem unermüdlichen Einsatz der Vorstandsmitglieder und der Genossenschafter zu verdanken. Vor ca. 100 Jahren wurden sehr viele Elektrizitätsgenossenschaften gegründet. Ein grosser Teil dieser Genossenschaften gibt es heute nicht mehr. Unsere Vorfahren haben es verstanden, sich stets den Herausforderungen ihrer Zeit anzupassen und mit einer langfristigen Planung die Geschäftsinteressen nie aus den Augen zu verlieren. Nur eine gesunde Elektrizitätsgenossenschaft kann ihren Abnehmern eine sichere und kostengünstige Stromversorgung gewährleisten. Oftmals musste die „Kröte“ einer Strompreiserhöhung geschluckt werden.
Die Gründung der EG Schangnau
Am 23. Dezember 1914 wurde die Elektrizitätsgenossenschaft Schangnau von 17 Genossenschaftern gegründet. Der erste Vorstand bestand aus dem Präsidenten Samuel Reber, Holzhändler, Mühle; dem Sekretär Friedrich Siegenthaler, Gemeindeschreiber Krähenbühlboden; dem Kassier Johann Siegenthaler, Wirt zum Löwen und den Beisitzern Christian Hadorn, Wirt zum Wald und Stephan Wigger, Landwirt Siberslehn. Die Rechnungsrevisoren waren Wilhelm Marti, Oberlehrer Kirchmatte und Gottlieb Siegenthaler, Schmiedemeister Wald. Die Stromeinnahmen betrugen im ersten Jahr Fr. 2077.05, das Vermögen belief sich auf Fr. 385.62. Das Gebiet der EG Schangnau auf dem Gemeindegebiet von Marbach und Schangnau in den Kantonen Luzern und Bern, den Konfessionen katholisch und reformiert machte die Elektrizitätsgenossenschaft damals wie heute einzigartig. Wir kennen keine Genossenschaft, die über zwei unabhängige Stromnetze verfügt und die über Kantonsgrenzen hinaus verbunden ist.
Erste Statuten
Bei den ersten Statuten fiel auf, dass die Mitgliedschaft in der Elektrizitätsgenossenschaft recht viel
kostete. Für 1 Gebäude wurden Fr. 200.- Eintrittsgeld fällig; für den Anschluss von mehreren Gebäuden Fr. 500.-, was in der damaligen Zeit viel Geld war. Daraus lässt sich schliessen, dass die
Elektrizitätsgenossenschaft für den Ausbau des Netzes viel Geld brauchte. Die Mitgliedschaft dauerte mindestens 5 Jahre. Der Vorstand hatte eine Ausgabenkompetenz von Fr. 1‘000.-. Der erste
Stromliefervertrag wurde im Dezember 1914 mit der CKW abgeschlossen.
Bild: Stromrechnung von 1989 (aus dem Rechnungsblock)
Verbindungsleitung Marbach-Schangnau
Zur Gründung der Elektrizitätsgenossenschaft war die Stromversorgung durch CKW über Marbach gewährleistet. Ab dem Jahr 1937 wurden die Stromnetze an der Kantonsgrenze geteilt. Mit einem Gebietsabgrenzungsvertrag zwischen CKW, BKW und der Elektrizitätsgenossenschaft wurde dies geregelt. Per 1.1.1937 wurde das Gemeindegebiet Schangnau von der BKW mit Strom beliefert. Die CKW lieferte weiterhin den Strom für das Gebiet Marbach Hinterbrücke.
Um die Versorgungssicherheit zu verbessern wurde im Jahr 2001 eine Verbindungsleitung Siberslehn-Wald ins Auge gefasst. Dieses Projekt hätte Fr. 360‘000.- gekostet und wäre von der BKW mit Fr. 90‘000.- unterstützt worden. Die CKW hatte kein Interesse daran. Das grosse Problem war allerdings die unterschiedlichen Spannungen auf den verschiedenen Stromnetzen. Eine neue zusätzliche Trafostation wäre nötig gewesen. Die Umschaltung bei Stromunterbruch hätte jeweils 2 Stunden gedauert. Als sich die BKW auch zurückzog, war das Ende dieses Projektes besiegelt.
Herausforderungen von damals bis heute
Hausanschlüsse
Nach der Gründung wurden die Gebäude nach und nach an die Stromversorgung angeschlossen. Zuerst im Gebiet Marbach Hinterbrücke bis zum Wald, dann bis Dorf Schangnau. In den Anfängen wurden die Stromanlagen von der Firma O. Mauerhofer, aufgebaut. Im Frühjahr 1916 hatte das Strominspektorat die Hochspannungsleitung von der Kantonsgrenze bis Dorf Schangnau und die Transformatorenstationen Dorf und Wald sowie das Niederspannungsnetz Dorf Schangnau abgenommen. 1919 wurde der Anschluss Moos-Buchhütten gebaut. 1920 Niederspannungsleitung Türli-Bauernschopf. 1924 erfolgte der Anschluss Sahler-Rossweidli. Abgelegene Höfe konnten erst später angeschlossen werden. Der letzte Ganzjahresbetrieb, das Stäldeli, wurde im Jahr 1972 der Stromversorgung angeschlossen.
Stromknappheit
In einem Schreiben vom November 1918 wies die CKW die Elektrizitätsgenossenschaft Schangnau an, den Stromverbrauch einzuschränken. Infolge Trockenheit, konnte die CKW zu wenig Strom produzieren. In folgendem Wortlaut wurden die Einschränkungen verordnet:
1. Mit Ausnahme der Bäckerei- und Käsereimotoren wird die Benützungsdauer für alle übrigen Motoren auf die Zeit von 8.30 Uhr vormittags bis 4 Uhr nachmittags beschränkt. Schmiedeventilatoren dürfen in dringenden Fällen ausserhalb dieser Zeit benützt werden, ebenso Sägereimotoren nachtsüber von 10 Uhr abends bis 6 Uhr morgens.
2. Sämtliche Bügeleisen dürfen nur in der Zeit von 12 bis 13.30 Uhr mittags benützt werden.
3. Elektrische Öfen und Kochherde müssen, soweit andere Heiz- bzw. Koch-Gelegenheit vorhanden ist, ausser Betrieb gesetzt werden.
4. Mit der Beleuchtung ist nach Möglichkeit zu sparen. Es kommt immer noch vielfach vor, dass Lampen unnütz brennen.
Wir bitten unsere Abonnenten dringend, diese
vorübergehenden Einschränkungen genau einzuhalten.
Die Stromknappheit war jedoch nicht nur vorübergehend. Im Jahr 1921 wurde die EG Schangnau infolge Mehr- statt Minderverbrauch von der CKW zu einer Nach- oder Strafzahlung von Fr. 519.20 verdonnert. Der Strom blieb bis nach dem 2. Weltkrieg knapp. Die CKW forderte die Elektrizitätsgenossenschaft und ihre Strombezüger oftmals auf, nicht unnötig Strom zu verbrauchen. Die Situation wurde erst durch den Bau der Atomkraftwerke richtig entschärft. Nach dem Bau der Atomkraftwerke wurde die Elektrizitätsgenossenschaft sogar ermuntert mehr Strom zu verkaufen.
Maul + Klauenseuche
Aus Briefverkehr mit der CKW ist zu entnehmen, dass im Jahr 1920 die Maul- und Klauenseuche grassierte. So konnte die Stromablesung nicht rechtzeitig erfolgen. Es brauchte eine Bewilligung, die Transformatorenstationen zu betreten.
Konkurs Torfausbeutung Steinmösli AG
Einen Rückschlag gab es im Jahr 1924 zu verzeichnen. Aus einem Konkurs der Torfausbeutung Steinmösli AG blieb
ein Betrag von Fr. 2094.80 offen. Ein Verlustschein über diesen Betrag zeugt davon. In dieser Zeit war dies ein ansehnlicher Betrag. (Umsatz ca. Fr. 17‘000.-; Eigenkapital ca. Fr. 5000.-) Dieser
Strom wurde von uns über die Elektrizitätsgenossenschaft Pfaffenmoos-Schönenwald ins Steinmösli geliefert. Ab ca. 1920 belieferte die Elektrizitätsgenossenschaft Schangnau die damalige
Elektrizitätsgenossenschaft Pfaffenmoos-Schönenwald.
Bild: Verlustschein von 1924
Instandhaltung Stromnetz
Ums Jahr 1935 folgten die ersten grossen Erneuerungen. Die veralteten Eisen- und Aluminiumdrähte mussten durch
Kupferdraht ersetzt werden. In mehreren Etappen mussten die Trafostationen und das Stromnetz verstärkt werden. Eine zuverlässige, sichere Stromversorgung war bei der Elektrizitätsgenossenschaft
immer wichtig. Der nötige Unterhalt konnte immer realisiert werden. Auch heute ist unser Stromnetz in einem Top-Zustand. Mehr und mehr werden die Freileitungen abgebaut, und in den Boden verlegt.
Dadurch gehen die Kosten für den jährlichen Unterhalt erheblich zurück.
Bild: Gebäudetransformatorenstation Wald (gebaut im Herbst 2007)
Schicksalhafte ausserordentliche Generalversammlung vom 22. April 1951 (Anwesend Präsident und 54 Genossenschafter!)
Ums Jahr 1950 standen grosse Herausforderungen an. Grosse Investitionen standen an für die Erneuerung und Verstärkung des Stromnetzes und Ersatz der Transformatoren. Im Jahr 2051 machte die BKW der EG Schangnau eine Kaufofferte für das Netz von Fr. 20‘000.-; für die Zähler von Fr. 10‘000.- und für die Reserveapparate Fr. 2000.-. Die BKW würde danach die nötigen Investitionen auf eigene Kosten vornehmen. Die BKW wäre bei einem Verkauf bereit gewesen, der Gemeinde eine Konzessionsgebühr von jährlich Fr. 500.- während vorläufig 20 Jahren zu bezahlen. Der Vorstand hatte dieses Geschäft beraten und zur Ablehnung empfohlen. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 22. April 1951 wurde der Verkauf des Stromnetzes (einstimmig!) abgelehnt. An derselben Versammlung wurde dafür dem Kauf von 2 Transformatoren zugestimmt. Über das Traktandum Liquidation der Elektrizitätsgenossenschaft musste infolge des Nichtverkaufes nicht mehr abgestimmt werden.
Hausinstallationskontrolle
Per 1. Januar 1957 war das Reglement über die Hausinstallationskontrolle in Kraft getreten. Von da an mussten sämtliche Gebäude regelmässig auf Mängel bei den Elektroinstallationen geprüft werden. Bekanntlich ist dies noch heute so. Anders als im Gebiet der CKW oder BKW wurde die Hausinstallationskontrolle jeweils von der Elektrizitätsgenossenschaft organisiert und bezahlt! An dieser grosszügigen Praxis wurde bis dahin nicht gerüttelt.
Ersatz Dachständer
Ab 1980 wurde von der Gebäudeversicherung der Ersatz der Dachständer durch Kabelanschlüsse durch den Boden gefordert. Betroffen waren alle Gebäude mit Heubühne. Die Gebäudeversicherung zahlte einen Beitrag von Fr. 500.-. Da dies die Kosten bei weitem nicht deckte, beschloss der Vorstand dies mit Fr. 200.- zu fördern. Die Gebäudeversicherung unterstützte diese Massnahmen bis ins Jahr 1992.
Sturm Vivian 27. Februar 1990 und Sturm Lothar 26. Dezember 1999
Beim Sturm Vivian waren recht umfangreiche Schäden zu verzeichnen. Insbesondere die Leitung zum Stäldeli wurde fast komplett zerstört. Beim Sturm Lothar war die Stromzufuhr in unser Gebiet im Siehen unterbrochen. Dadurch war unser Netz in Schangnau eine Zeitlang ohne Strom. An unserem Stromnetz gab es damals verhältnismässig wenige Schäden. Bereits am nächsten Tag waren alle Schäden in unserem Versorgungsgebiet behoben. Dies hatten wir dem sehr guten Ausbaustandard des Stromnetzes zu verdanken. Beim Protokoll der GV vom Frühjahr 2000 war das Ereignis Sturm Lothar nur in einem Satz erwähnt! Bei diesem Unwetter wurden wieder mal die Vorteile unserer Genossenschaft offensichtlich. Während z. B. in Bumbach gewisse Höfe Tage- oder Wochenlang ohne Strom blieben, konnte unser Anlagewart die Schäden in unserem Gebiet schnell und unkompliziert beheben. In einem grossen Stromnetz haben die Randregionen bei der Behebung von Schäden die letzte Priorität!
Leitung Eriz-Buchhütten
In den 80er + 90er Jahren waren auf dem Stromnetz Schangnau (zu) viele Stromunterbrüche zu verzeichnen. Nach dem Sturm Lothar hat die Gemeinde Schangnau zusammen mit der Elektrizitätsgenossenschaft bei der BKW interveniert. Dies fruchtete. So wurde beim sehr anfälligen Abschnitt Siehen die Freileitung in den Boden verlegt. Dies führte zu erheblicher Verbesserung der Stromversorgung. Die Stromunterbrüche wurden seltener. Nachdem das eigentlich favorisierte Projekt mit der Verbindung Marbach-Schangnau gestorben war, wurde das Projekt über eine Stromzufuhr vom Eriz her vorangetrieben. Die BKW rechnete mit Kosten von Fr. 400‘000.-. An dieser Leitung hatte auch die BKW ein grosses Interesse. So wurde die anfänglich geforderte Kostenbeteiligung von Fr. 190‘000.- auf Fr. 100‘000.- reduziert. Dieses Projekt wurde auch von der Gemeinde Schangnau unterstützt. An der GV vom Dezember 2001 wurde diesem Projekt einstimmig zugestimmt. Der Betrag von Fr. 100‘000.- musste in 4 jährlichen Raten zu Fr. 25‘000.- bezahlt werden.
Vorstandstätigkeit von damals bis heute
Bei der Gründung und in den nachfolgenden Jahren war der Vorstand mit dem Aufbau des Stromnetzes beschäftigt. Kaum hatten die ersten Haushalte in unserem Gebiet Strom, kamen schon die ersten Probleme mit der Stromversorgung. Da in dieser Zeit überall Stromnetze aufgebaut wurden, und in kurzer Zeit immer mehr Haushalte und Gewerbe- und Industriebetriebe Strom benötigten, kamen die Elektrizitätswerke mit dem Bau neuer Kraftwerke nicht nach. Dies führte unweigerlich zu Stromknappheit. Insbesondere bei Trockenheit konnten die Wasserkraftwerke zu wenig Strom produzieren.
Die Jahresrechnung wurde bis 1947 von Hand geschrieben und ab 1948 mit der Schreibmaschine. Seit dem Jahr 2006 wird die Buchhaltung durch das Treuhandbüro Christian Schürch, Langnau mit einem EDV-Programm abgeschlossen. Der Zahlungsverkehr erfolgt seit 1989 bargeldlos. Früher wurde der Stromverkauf bar einkassiert und auch Rechnungen wurden bar bezahlt. Das war auch für die Elektrizitätsgenossenschaft ein Risiko. Zur Risikominderung musste der Kassier Christian Stettler 1968 nach seinem Amtsantritt eine Kaution von Fr. 5‘000.- hinterlegen!
Die Protokolle wurden bis Jahr 1955 von Hand geschrieben, dann mit der Schreibmaschine. Der erste Sekretär, Friedrich Siegenthaler, schrieb die Protokolle noch mit der alten deutschen Schrift. Seit 1993 werden die Protokolle auf dem Computer geschrieben.
Wie aus den Protokollen der GV zu entnehmen ist, wurde bei der Elektrizitätsgenossenschaft Schangnau die Demokratie gelebt. Insbesondere beim Traktandum mit der Festsetzung des Stromregulativs (Strompreis) ging es oft heiss zu und her. Insbesondere nach dem Jahr 1970 als der Strompreis fast jährlich nach oben angepasst werden musste. Als der Vorstand die Generalversammlung mal im „Heuet“ ansetzte hagelte es harsche Kritik. Da wurden sogar Rücktritte aus dem Vorstand gefordert. Bei den Wahlen in den Vorstand gab es oft mehrere Kandidaten. Selten wurde jemand einstimmig in den Vorstand gewählt. Auch die Vorstandsentschädigungen waren stets „heisse“ Traktanden. Bauprojekte waren hingegen meist unbestritten.
Die Statuten wurden insgesamt viermal überarbeitet. Nämlich bei der Gründung 1914, 1947, 1988 und im Jahr 2011. Die Zeit ist schnelllebiger als früher. Es ist kaum anzunehmen, dass die heutigen Statuten wieder gut 20 Jahre überdauern.
Im Vorstand der Elektrizitätsgenossenschaft gab es eigentlich sehr wenige Wechsel. Einige Vorstandsmitglieder waren sogar über 20 oder über 30 Jahre im Amt. In der nachfolgenden Tabelle sind alle Präsidenten, Sekretäre und Kassiere aufgeführt.
Präsident:
Reber Samuel, Mühle 1914 -1932
Neuenschwander Gottfried, Neumühle 1932-1953
Wigger Stephan, Siberslehn 1954-1971
Bieri Werner, Färzbachneubau 1972-1986
Felder Josef, Siberslehn 1986-2001
Aegerter Ernst, Gerbe 2001-2006
Krügel Franz, Siberslehn 2006-heute
Sekretär:
Siegenthaler Friedrich, Krähenbühlboden 1914-1947
Siegenthaler Hans, Krähenbühlboden 1948-1980
Siegenthaler Hans-Ulrich, Krähenbühlboden 1981-2012
Stettler Rudolf, Lamm 2012-heute
Kassier:
Siegenthaler Johann, Löwen 1914-1938
Siegenthaler Walter, Scheuermatt 1938-1945
Gerber Samuel, Brunnenfeld 1946-1952
Stettler Ulrich, Krähenbühl 1952-1967
Stettler Christian, Krähenbühl 1968-1989
Gerber Hansjürg, Unterhaus 1989-heute
Vorstand heute (Stand 2014)
Präsident: Franz Krügel, Siberslehn, Marbach
Kassier: Hans-Jürg Gerber, Unterhaus, Schangnau
Sekretär: Rudolf Stettler, Lamm, Schangnau
Vize-Präsident: Hans-Peter Bieri, Neubau, Schangnau
Beisitzerin: Margret Siegenthaler, Scheuermatt, Schangnau
Anlagewart
Am 13. Februar 1918 wurde mit dem damals 19 Jährigen Walter Wittwer eine Vereinbarung abgeschlossen. Da er damals noch nicht volljährig war, wurde der Vertrag von seinem Vater, Christian Wittwer, Wagnermeister, Wald abgeschlossen. Sohn Walter verpflichtete sich bei der CKW eine Lehre als Anlagewart abzuschliessen. Im selben Vertrag verpflichtete sich die Elektrizitätsgenossenschaft Schangnau ihn nach der Lehre mindestens 5 Jahre als Anlagewart anzustellen. Er blieb nicht weniger als 50 Jahre bis 1968 als Anlagewart im Amt. Anschliessend wurde er von seinem damaligen Angestellten Hans Feuz abgelöst. Seither ist das Elektrogeschäft Hans Feuz als Anlagewart im Einsatz.
Ausblick
Bei einem 100 Jahr-Jubiläum ist es schön, Vergangenes aufzuarbeiten und unseren Vorfahren dankbar zu sein für ihr Schaffen. Damit lässt sich jedoch für die Zukunft nichts kaufen. So muss sich die Elektrizitätsgenossenschaft weiter entwickeln um auch in Zukunft erfolgreich zu sein. So arbeitet auch der heutige Vorstand daran, den Mitgliedern und Strombezügern eine sichere und günstige Stromversorgung zu bieten. Die Strommarktliberalisierung, der Ausstieg aus der Atomenergie und die erneuerbaren Energien werden uns weiterhin auf Trab halten. Die stets zunehmende Regulierung und die dadurch Verkomplizierung der Abläufe und der ständig grösser werdende „Papierkrieg“ stellt wahrscheinlich die grösste Herausforderung dar. Für unsere Nachfolger wird es bestimmt nicht einfacher. So lange wir als Genossenschaft unseren Kunden einen Mehrwert bieten können, so lange wird es die Elektrizitätsgenossenschaft geben. Vielleicht sogar weitere 100 Jahre!
Bild: Neustes Projekt: Transformatorenstation mit Schalter im Scheidbach (Frühjahr 2014)
Schlusswort
Bei der Ausarbeitung dieser Jubiläumsschrift konnten wir im Archiv Gemeindehaus Schangnau aus zahlreichen sehr gut erhaltenen Schriftstücken Informationen herausfiltern. Es ist nicht selbstverständlich, dass über die ganzen 100 Jahre alle Protokolle der Vorstandssitzungen und Generalversammlungen, sowie die Jahresrechnungen lückenlos vorhanden sind. Dies ist den Herren Siegenthaler, Gemeindeschreiber Schangnau zu verdanken, die das Sekretär Amt bis vor kurzem innert drei Generationen innehatten.
Dieser Rückblick auf die letzten 100 Jahre ist nicht vollständig. Es gäbe noch vieles zu erzählen. Wir haben einfach ein paar Ereignisse daraus herausgepickt.
Der Vorstand dankt allen, die zur erfolgreichen Entwicklung unserer Genossenschaft beitragen. Ein besonderer Dank geht an die Genossenschafter, Kunden, Behörden und an die Vertreter der BKW, CKW und Youtility für die angenehme Zusammenarbeit.
Schangnau im Sommer 2014
Der Vorstand der Elektrizitätsgenossenschaft Schangnau
Text und Bilder: Sekretär R. Stettler mit tüchtiger Mithilfe gesamter Vorstand
Website Design by Jimdo
Unterhalt: Bieri Christian
Bilder: Bieri Christian, Krügel Franz, Hans Feuz, Wulf Morgenthaler